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Treffen

Aus Gemeinwohlwiki Braunschweig

Ort und Zeit

Wenn es euch gelungen ist, eine Gruppe motivierter Menschen zusammenzutrommeln, ist es an der Zeit für das erste Treffen. Die Anforderungen sind nicht sonderlich groß, aber wenn ihr folgende Punkte beachtet, kann euch das zum Erfolg verhelfen.

Nicht unwesentlich sind das Wann und das Wo. Bei dem Raum ist es wichtig, dass dieser einer angenehmen Atmosphäre dienlich und nicht parteipolitisch sein sollte. Je nachdem, wie viele ihr seid und wie bei euch vor Ort die Gegebenheiten sind, kann ein Privatraum (Wohnung/WG) ausreichen. Wenn ihr euch noch nicht kennt, kann hierdurch aber auch eine Hürde für einige Mitglieder entstehen. Ein Café kann ein geeigneter Ort sein, aber wegen des Konsumzwangs ggf. auch nicht (langfristig) passen. Analog kann ein Treffen im autonomen Zentrum dazu führen, dass potentiell Mitwirkende abgeschreckt werden. Macht euch auch Gedanken darüber, welche Ausschlüsse ihr mit der Wahl eines Ortes z. B. durch fehlende Barrierefreiheit erzeugt.

Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, nach einem offenen Freiraum (z. B. von sozialen Projekten) Ausschau zu halten. Hilfreich kann die Sammlung von Veranstaltungsorten des Sandkastens sein.

Sofern die Corona-Pandemie oder andere Gründe ein Präsenztreffen unmöglich machen, müsst ihr euch wegen des Raumes wenigstens keine so großen Sorgen machen. Ein Videokonferenzraum lässt sich mit einer Software wie Zoom einfach erstellen. Wenn ein Treffen in Präsenz unbedenklich ist, sollte diese Variante aber bevorzugt werden, da es vor allem das Kennenlernen sichtlich vereinfacht. Digitale Räume erzeugen widerum andere Ausschlüsse, die es zu bedenken gilt.

Beim Termin sowohl eures ersten als auch aller weiteren Treffen ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass dadurch niemand ausgeschlossen wird. Die gängige Schul- und Arbeitszeit sollte daher ausgespart werden, späte Abendtermine und Wochenenden in der Regel auch. Nachmittage unter der Woche eignen sich meistens am besten. Wenn ihr als Initiativgruppe bereits in Kontakt miteinander seid, könnt ihr euch mit einem Dudle untereinander abstimmen. Als zeitlicher Umfang scheinen 2 bis 3 Stunden für das erste Treffen sinnvoll, damit ihr euch in Ruhe austauschen könnt.

Ablauf

Für das erste Treffen gilt ein Grundsatz: Nehmt euch nicht zu viel vor. Es zählt der gute erste Eindruck und nicht die Menge an To-Do's, die ihr verteilt. Ihr müsst noch nicht auf alle anstehenden Fragen Antworten finden; viel wichtiger (und realistischer) ist es, dass ihr euch kennenlernt und erfahrt, welche Vorstellungen wer mitbringt. Wenn ihr es schafft, dass alle sich wohlfühlen und motiviert aus dem Treffen gehen, ist das der optimale Auftakt. Vergesst deshalb nicht, ausreichend Pausen zu machen; nach spätestens 90 Minuten lässt die Konzentrationsfähigkeit nach, was auch die Stimmung nach unten ziehen kann (das gilt auch für Videokonferenzen). Idealerweise habt ihr auch (vegane) Snacks und Getränke für ein geselliges Beisammensein.

Vorschlag für einen möglichen Ablauf:[1]

1. Begrüßung
2. Vorstellungsrunde

  • Wer seid ihr (ggf. bei welcher Initiative seid ihr aktiv)?
  • Wie geht es mir?
  • Welche Erwartungen habt ihr?

3. Einstiegsvortrag[2]

  • Um welches Problem es geht und wir ihr es lösen wollt)
  • Ggf. Best Practices aus anderen Orten zeigen, damit die Vorstellung klarer wird

4. Fragen und Austausch
5. Brainstorming

  • Was braucht es bei euch vor Ort?
  • Was wollt ihr machen?

6. Weiteres Vorgehen
7. Folgetermin
8. Check-Out

  • Wie geht es mir jetzt?
  • Wurden meine Erwartungen erfüllt?
  • Kann ich mir vorstellen, in der Initiativgruppe mitzuwirken?

Falls ihr die Zeit habt, könnt ihr natürlich auch schon über weitere Themen anpacken; z. B. könnt ihr darüber sprechen, wie als Initiativgruppe zusammenarbeiten wollt (siehe unten). Oder ihr könnt euch schon mit diesem Wiki beschäftigen und euch einen Überblick über die Inhalte verschaffen (eignet sich auch für die Zeit zwischen den Treffen). Wichtiger ist aber, dass ihr euch Zeit nehmt, um euch kennenzulernen, und dass alle gehört werden.

Weitere Treffen

Eure folgenden Treffen brauchen sich nicht wesentlich vom ersten Treffen unterscheiden. Idealerweise habt ihr einen (Videokonferenz-)Raum, in dem ich euch weiterhin treffen könnt. Einen regelmäßigen Termin zu finden, gestaltet sich mitunter schwierig, vor allem wenn Mitglieder sich zusätzlich in weiteren Initiativen engagieren oder anderweitig eingespannt sind. Auch hierfür kann euch ein Dudle helfen. Für die Startphase empfiehlt sich ein 14-tägiger Turnus, ggf. sogar wöchentliche Treffen. Sollte dies nicht möglich sind, könnt ihr es natürlich auch langsamer angehen lassen.

Die Moderator*innenrolle kann ebenso wie die Aufgabe, Protokoll zu schreiben, zwischen allen Mitgliedern rotieren. Mitglieder, die sich eine Aufgabe nicht zutrauen, könnt ihr empowern, indem ihr sie bei den ersten Malen unterstützt. Eure Tagesordnung könnt ihr jeweils im Vorfeld gemeinsam in einem Pad erstellen (siehe unten). Eine sinnvolle Praxis ist es, am Anfang und Ende jeweils ein Check-In bzw. ein Check-Out zu machen; indem wir mitteilen, wie es uns geht und was wir erwarten, können wir besser Rücksicht aufeinander nehmen (z. B. wenn jemand gestresst ist).

Nützliche Links

Hier findest du weiterführende Informationen.

Erfahrungen mit Treffen

GUTE MEETINGS

Die Moderation vergibt Rederecht, gibt die Struktur vor und ist fürs Zeitmanagement und das Eindämmen ausufernder Diskussionen verantwortlich. Sie fasst das Gesagte zu jedem Punkt zusammen und liest Abstimmungstexte und -ergebnisse vor. Auch Gefühlen und Konflikten sollte Raum gegeben werden. Sie braucht Offenheit für Kritik und Hinweise auf verletzende Aussagen/Missbrauch der Rolle. Rolle rotiert, um die Verantwortung und Macht gleichmäßig zu verteilen.

Informationen über und für Abstimmungen sind schon vor dem Meeting bekannt und es ist allen möglich, eigene Themen auf die Agenda zu setzen.

Nach dem Meeting wird ein Protokoll an alle gesendet.

Zu Anfang der Meetings kann es auch eine Minute der Stille oder eine Geschichte der Dankbarkeit geben. Wird ein Gespräch aus dem Ego heraus geführt und/oder respektlos, kann ein ausgemachtes Signal (z.B. Klangschale) ein Innehalten und Reflektieren erwirken, bis der Ton abgeklungen ist.

Anmerkungen


Die Inhalte dieser Seite wurden in großen Teilen aus INOVe übernommen und angepasst.

  1. Der Ablauf orientiert sich an den Vorschlägen aus dem Gründungsleitfaden von Extinction Rebellion.
  2. Vorbereitet und gehalten werden kann der kurze Input von der Person(engruppe), die zu dem Treffen eingeladen hat